Am 26. April ist Welttag des geistigen Eigentums

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Mit dem Welttag des geistigen Eigentums wird jedes Jahr am 26. April auf die Bedeutung der Schutzrechte für kreative Leistungen, beispielsweise Patente, Produktdesigns oder Urheberrechte, aufmerksam gemacht. Weltweit begleiten zahlreiche Veranstaltungen den Thementag.

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Der Welttag des geistigen Eigentums wurde im Jahr 2000 von der World Intellectual Property Organization, kurz WIPO, ins Leben gerufen. Angeregt wurde dieser Tag von der UNESCO, um weltweit die Schutzrechte für immaterielle Güter zu fördern. Die WIPO ist heute eine Teilorganisation der Vereinten Nationen. Da am 26.04.1970 die Gründungsvereinbarung der WIPO in Kraft trat, wurde dieses Datum für den jährlichen Aktionstag festgesetzt.

Was ist geistiges Eigentum?

„Geistiges Eigentum“ ist ein juristischer Begriff, der das ausschließliche Recht an einem immateriellen Gut bezeichnet. Im Gegensatz zu Rechten an materiellen Gegenständen, sichert das geistige Eigentum also den Besitz von kreativen geistigen Schöpfungen. Diese werden im Sinne des Art. 14 GG ebenso als Eigentum gewertet, wie ihre materiellen Gegenstücke. Zum geistigen Eigentum gehören nicht nur literarische oder künstlerische Kreationen, sondern beispielsweise auch technische Erfindungen. Sie werden durch das Patent- und Markenrecht geschützt.

Warum ist der Schutz geistigen Eigentums relevant?

Vermutlich hat jeder schon einmal von öffentlich ausgetragenen Rechtsstreitigkeiten von bekannten Musikern gehört. Wer da Inhalte von wem kopiert hat – oder auch nicht – wird in solchen Fällen heiß diskutiert. Auch der eine oder andere Politiker ist beim Verfassen seiner Doktorarbeit über den Plagiats-Fallstrick gestolpert, weil aus unerfindlichen Gründen große Teile der Arbeit in anderen Publikationen bereits wörtlich vorhanden waren. Hier greift das Urheberrecht. Niemand darf ohne Genehmigung bzw. Lizenz verwenden, was eine andere Person erarbeitet oder erschaffen hat. Das gilt für Texte, Bilder, Musik, Videos und vieles mehr, denn auch eine geistige Schöpfung ist schützenswertes Eigentum.

Beim Patent- und Markenrecht verhält es sich ähnlich wie beim Urheberrecht. Unter das Patentrecht fallen zum Beispiel technologische Innovationen, die Tech-Konzernen gehören. Diese geschützten Technologien können von anderen Unternehmen lizenziert und für eigene Produkte verwenden werden. In unseren Smartphones und Computern wird heute eine Vielzahl von Patenten verwendet. Ist eine dieser Technologien nicht ordnungsgemäß lizensiert, folgt im Regelfall ein Rechtsstreit. Denn grundsätzlich gilt: Der Urheber einer geistigen Schöpfung hat das Recht, für seine Arbeit entlohnt zu werden.


Wie diese Entlohnung aussieht, entscheidet der Urheber in der Regel selbst. Diese kann beispielsweise in Form einer Erwähnung oder aber auch mit der Zahlung einer Lizenzgebühr getätigt werden. Der Schutz des geistigen Eigentums durch Patente, Urheberrechte und Markenschutzrechte sichert allen, die kreative Leistungen für die Gesellschaft erbringen, ein Recht auf Anerkennung ihrer Arbeit. Während Urheber- und Nutzungsrechte Künstlern so beim Erwirtschaften ihres Lebensunterhaltes helfen, erhalten forschende und entwickelnde Unternehmen Investitionssicherheit. Der Schutz geistigen Eigentums garantiert also für eine schöpferische, produktive Gesellschaft, fördert Innovation und bietet Rechtssicherheit und Fairness für alle Kreativen.

Das Motto 2020: Innovation for a Green Future

Im Jahr 2020 steht der Welttag des geistigen Eigentums unter dem globalen Motto „Innovation for a Green Future“. Auch wenn in Zeiten von COVID-19 fast alle Events vor Ort entfallen werden, findet sich auch dieses Jahr eine rege Online-Community zusammen. Eine virtuelle Weltkarte, die World IP Day pledge map, zeigt Projekte und Statements teilnehmender Einrichtungen und Einzelpersonen. Gemeinsam soll diskutiert werden, wie der Schutz kreativer Leistungen der Weltgemeinschaft helfen kann, eine nachhaltige globale Gesellschaft zu gestalten. Welche neuen Ideen und Konzepte werden uns ermöglichen, den Klimawandel zu stoppen und eine grüne Zukunft für alle zu schaffen?