How-to: Die Barrierefreiheit deiner WordPress Website mit Google Lighthouse verbessern

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Mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSGV), das in Deutschland ab Juni 2025 gelten wird, sind viele Unternehmen verpflichtet, ihre digitalen Angebote barrierefrei zu gestalten. Wenn du gerade erst beginnst, dich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, kann das Google Lighthouse Tool eine wertvolle Hilfestellung sein. Hier erfährst du, wie du es effektiv nutzen kannst, um die Barrierefreiheit deiner WordPress Website zu verbessern.

Tech-Themen

Google Lighthouse ist ein kostenfreies Tool, das Webseiten auf verschiedene Kriterien hin überprüft und bewertet. Dazu gehören unter anderem die Geschwindigkeit der Seite und SEO-Aspekte, aber auch die Barrierefreiheit. Du kannst Google Lighthouse direkt im Chrome Browser nutzen.

Google Lighthouse im Chrome Browser öffnen

Um Lighthouse zu nutzen, benötigst du den Chrome Browser. Google Lighthouse findest du ein wenig versteckt in den Entwicklertools. Hier siehst du Schritt für Schritt den Klickweg, um es aufzurufen:

  1. Google Chrome öffnen: Lade den Google Chrome Browser herunter, installiere ihn und starte ihn.
  2. Developer Tools öffnen: Klicke auf die drei Punkte in der rechten oberen Ecke, wähle „Weitere Tools“ und dann „Entwicklertools“.

    Dieser Screenshot zeigt den Klickweg, um Google Lighthouse im Browser zu öffnen.
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  3. Lighthouse Tab wählen: Klicke auf den Tab „Lighthouse“ in den Entwickler-Tools. (Windows Nutzer können die Schritte 2 und 3 abkürzen, indem sie in Chrome die Funktionstaste „F12“ drücken)

    Dieser Screenshot zeigt, wo der User den Reiter für das Google Lighthouse Tool findet.
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  4. Scan starten: Rufe in der Adresszeile des Browsers die Website auf, die du untersuchen lassen willst. Wähle dann im Lighthouse Tab die Option „Bedienungshilfen“ und klicke auf „Seitenaufbau analysieren“.

    Dieser Screenshot zeigt die Einstellungen, die gewählt wurden, um die Barrierefreiheit der WordPress Website www.rings-kommunikation.de zu prüfen. Für die Option "Modus" wurde "Navigation (Standard)" ausgewählt. Für die Option "Gerät" wurde der "Desktop" angegeben und für die Option "Kategorien" sind lediglich die "Bedienungshilfen" aktiviert.
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Die Ergebnisse des Google Lighthouse Berichts verstehen

Nach Abschluss des Scans erhältst du einen Bericht mit der Gesamtpunktzahl deiner Website. Die Skala reicht von 0 bis 100.

Höchstwahrscheinlich wird deine WordPress Website nicht sofort 100 Punkte erreichen. Du erhältst aber eine detaillierte Liste mit Hinweisen, wo du ansetzen kannst, um die Barrierefreiheit deiner Webpräsenz zu optimieren.

Hier sind einige wichtige Hinweise, die dir dabei weiterhelfen:

Accessibility Score: Die Gesamtpunktzahl deiner barrierearmen WordPress Website

Der Screenshot zeigt die grüne Zahl 100 mit dem Titel Barrierefreiheit, die erscheint, wenn eine Website die Prüfung mit Google Lighthouse vollständig besteht.Dieser Wert gibt dir mithilfe einer Gesamtpunktzahl eine allgemeine Vorstellung davon, wie barrierefrei deine Website ist. Bei der Optimierung deiner WordPress Website solltest du einen hohen Accessibility Score, also Werte zwischen 90 und 100, anstreben.

Wichtige Metriken und Empfehlungen für die Barrierefreiheit von WordPress Seiten

Wenn du ganz neu in das Thema “Barrierefreie WordPress Website” einsteigst, kannst du dich mit gutem Gewissen auf einzelne Metriken konzentrieren. Oftmals lassen sich damit schon deutliche Verbesserungen der Gesamtpunktzahl erreichen. Außerdem solltest du Barrierefreiheit als einen Prozess verstehen, an dem du konstant arbeiten wirst. Es ist also vollkommen in Ordnung, mit kleinen Schritten anzufangen.

Folgende Metriken eignen sich gut, um damit zu beginnen:

  • Kontrastverhältnis: Stelle sicher, dass der Text auf deiner Website einen ausreichenden Kontrast zum Hintergrund hat. Dies hilft Menschen mit Sehschwächen, den Inhalt besser zu lesen.
  • Alt-Texte für Bilder: Jeder Bildinhalt sollte einen beschreibenden Alternativtext haben, damit Screenreader den Inhalt vorlesen können.
  • Aria-Labels: Verwende Aria-Labels, um interaktive Elemente wie Buttons und Links besser zugänglich zu machen.

Weitere Informationen:

Was ist das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSGV)?

Konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit deiner WordPress Website

Nachdem du den Bericht von Google Lighthouse durchgesehen hast, kannst du gezielte Maßnahmen ergreifen, um die Barrierefreiheit deiner WordPress Website zu verbessern. Hier sind einige praktische Tipps:

Farbkontrast der Website prüfen und bei Bedarf anpassen

Verwende Tools wie den Contrast Checker von Adobe, um sicherzustellen, dass deine gewählten Farben den empfohlenen Kontrastverhältnissen entsprechen. Passe die Farben gegebenenfalls in deinem WordPress-Theme an, falls bestimmte Kombinationen als ungeeignet eingestuft werden. Wir nutzen auf unserer Website beispielsweise regelmäßig weißen Text auf dunkelblauem Hintergrund für Kacheln. Diese Kombination besteht den Test problemlos:

Screenshot der Website Adobe Contrast Checker. Die Farbkombination "Weiß auf Blau" besteht den Kontrast-Test.
Screenshot der Website Adobe Contrast Checker. Die Farbkombination „Weiß auf Blau“ besteht den Kontrast-Test. | Klicken, um das Bild zu vergrößern

Alt-Texte zu Bilddateien in WordPress hinzufügen

Bildern kann im sogenannten Alt-Tag ein Alternativtext hinzugefügt werden, der das Bild bzw. dessen Inhalt und Nutzen beschreibt. Dieser Alt-Text erfüllt mehrere Funktionen. Er ist zum einen hilfreich, falls die Bilddatei nicht geladen werden kann, da der Browser anstelle des Bildes den Alternativtext anzeigt. Zum anderen sind Alt-Texte aber auch für alle User:innen notwendig, die das Bild – beispielsweise aufgrund eines eingeschränkten Sehvermögens – nicht oder nicht vollständig sehen können. Ein Screenreader kann ihnen stattdessen den Alternativtext des Bildes als gesprochene Sprache ausgeben. Ohne Alternativtext können betroffene Personen die Information des Bildes nicht erfassen.

Um Alt-Texte hinzuzufügen, gehst du in die Mediathek deiner WordPress-Website und rufst jede einzelne Bilddatei nacheinander auf. Direkt in den Einstellungen des Bildes findest du ein Feld, das mit “Alternativer Text” beschriftet ist. Hier fügst du eine Beschreibung des Bildinhaltes hinzu:

Screenshot einer WordPress Mediathek, der zeigt, dass der Alt-Text für Bilder im Feld "Alternativer Text" eingetragen wird.
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Hinweis zu dekorativen Bildern:

Wenn Bilder nur zu dekorativen Zwecken – also ohne relevante inhaltliche Informationen für Leser:innen– in die Website eingebunden sind, bleibt ihr Alternativtext leer. Ein Screenreader überspringt den leeren Text dann.

ARIA-Labels integrieren, um klickbare Elemente verständlich zu machen

Mit ARIA-Labels ergänzt du zusätzliche Informationen zum HTML-Code interaktiver Elemente auf deiner Website, damit diese besser zugänglich werden.

Hier ein konkretes Beispiel: Nehmen wir an, dass deine Website einen Button für die Suchfunktion nutzt, der so aussieht:
<button>Suche</button>

Mit einem ARIA-Label kannst du den HTML-Code so erweitern, dass die Funktion des Buttons kommuniziert wird:
<button aria-label=“Suchfunktion öffnen“>Suche</button>

Der Screenreader liest dann den Text „Suchfunktion öffnen“ vor, anstatt einfach nur “Button” zu sagen, sodass User:innen genau wissen, was passiert, wenn sie auf diesen Button klicken.

Falls du selbst nicht in der Lage bist, den Code der Website zu editieren, helfen dir zahlreiche WordPress Plugins dabei, ARIA-Labels zu deiner Webseite hinzuzufügen. ARIA-Labels sind zudem ein recht komplexes Feld, wenn man zum ersten Mal damit konfrontiert wird. Gutes Material zum Einlesen in das Thema findest du beispielsweise in den Umsetzungshilfen des Portal Barrierefreiheit unter www.barrierefreiheit-dienstekonsolidierung.bund.de.

Barrierefreiheit für deine WordPress Website ist ein Prozess

Du ahnst es jetzt vielleicht schon: Barrierefreiheit ist keine einmalige Aufgabe. Es ist wichtig, das Thema nicht aus den Augen zu verlieren und – insbesondere wenn du einen Blog betreibst – neue Inhalte fortlaufend auf ihre Zugänglichkeit zu testen. Mit regelmäßigen Überprüfungen und gezielten Maßnahmen kannst du sicherstellen, dass deine Website für alle Nutzer:innen zugänglich ist. So kannst du mithelfen, das Web zu einem Ort für alle Menschen zu machen. Auch wir sind gerade dabei zu lernen, wie barrierefreie Webinhalte erstellt werden. In den nächsten Monaten findest du daher noch weitere Beiträge zum Thema Barrierefreiheit in unserem Blog.