BITKOM Studie Soziale Netzwerke 2012

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Ein Blick auf die BITKOM Studie zur Nutzung Sozialer Netzwerke in Deutschland. Drei Punkte finde ich besonders interessant: Welchen Netzwerken vertrauen die Nutzer? Gibt es Ansatzpunkte für B2B Unternehmen? Und wie steht es um die berufliche vs. private Nutzung?

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Die Frage nach dem Vertrauen steht für mich bei allen PR- und Kommunikationsmaßnahmen immer ganz oben auf der Agenda. Aus diesem Blickwinkel habe ich mir die BITKOM Social Media Studie II daher etwas genauer angesehen und erstaunliches festgestellt.

Für 96% ist Datensicherheit sehr wichtig, für 84% dass Freunde das Netzwerk nutzen

Etwas paradox mutet es an, dass für 96 Prozent der Befragten die Sicherheit ihrer persönlichen Daten bei der Auswahl ihrer Sozialen Netzwerke „besonders wichtig“ ist, aber auch für 84% die Tatsache, dass Freunde und Bekannte das Netzwerk nutzen. In der Gewichtung scheint das zweite Argument schwerer zu wiegen als das erste – das würde auch den Siegeszug des amerikanischen Netzwerks Facebook erklären: Man hat den Eindruck (fast) jeder Online-Aktive nutzt es, obwohl die Datensicherheit und Privatsphäre gerade in Deutschland stetig diskutiert werden.

Bedeutung für Unternehmen und PR auf Facebook
Unternehmen, die auf Facebook aktiv sind, sollten bei allen Aktionen die Datensicherheit und Privatsphäre ihrer Fans strikt achten. Es sollte ein k.o.-Kriterium für alle geplanten Facebook Aktionen sein, falls diese Punkte negativ berührt werden.

Vertrauen beim Thema Datenschutz und Datensicherheit: Facebook, Google+ und Twitter im Mittelfeld

Nur rund 38 Prozent vertrauen dem erfolgreichsten Social Network Facebook eher/voll und ganz, bei Google+ sind 36 Prozent. Am meisten vertrauen die Befragten „Wer kennt wen“ (51%), „StayFriends“ (50%) und dem deutschen Business Netzwerk Xing (49%). MySpace, Jappy und Netlog liegen am unteren Ende der Vertrauens-Skala.
BITKOM Studie Soziale Netzwerke: Nutzervertrauen in Datenschutz und Datensicherheit

Bedeutung für Unternehmen und PR auf Facebook
Für mich ergibt sich daraus ein Bild, in dem die Nutzer zwar ihren Lieblingsmaken vertrauen, weniger aber der Plattform, auf der diese Marken präsent und aktiv sind. Daraus ergibt sich meiner Meinung nach eine große Verantwortung der Marken gegenüber ihren Fans: Allen Aktionen sollten hinterfragt werden, ob dabei vertrauliche Dinge versehentlich mit abgefragt werden. Außerdem sollten Lösungen mit vertraulichen Daten von den Facebook Systemen entkoppelt laufen, wie es zum Beispiel Telefónica Germany mit dem kürzlich gelaunchten o2 Facebook Service realisiert hat: Nach Angaben von o2 werden dabei keinerlei Daten an Facebook übertragen.

Chance für B2B sowie B2C im Bereich Gastronomie und Events: Facebook & Co. Nutzer suchen nach Informationen zu Veranstaltungen

Fragt man Social Media Nutzer nach den Gründen für die Nutzung, steht bereits an dritter die Stelle die „Suche nach Informationen zu Veranstaltungen“ – noch vor Themen wie „Fotos hochladen“, „Statusmeldungen posten“ oder „Social Gaming“. Das finde ich sehr interessant und kann ich nur bestätigen: Am liebsten informiere ich mich über Xing oder Facebook über Fachveranstaltungen: Ich sehe darin den Vorteil, schnell mit dem Veranstalter Rückfragen klären zu können. Dieses Motiv ist sicher ein Ansatzpunkt für B2B Unternehmen: zum Beispiel wenn sie die Kontakt zu Experten und Fachkräften suchen. Auch für Gastronomen, Discobetreiber und Eventveranstalter allgemein ergibt sich daraus Social Media Potenzial.
BITKOM Studie Soziale Netzwerke: Nutzungsmotive

Bedeutung für Unternehmen und PR
Haben Sie schon einmal zu einem Partner-Event oder zu einer Fachveranstaltung per Xing eingeladen? Noch nie? Dann sollten Sie das vielleicht einmal versuchen 🙂 Im Ernst: Auf keinem anderen Weg erreichen Sie mich zum Beispiel schneller. Erfolgreich nutzen diese Möglichkeit bereits Anbieter wie die KongressMedia.

Berufliche vs. Private Nutzung von Facebook, Twitter, Xing und Co.

Da wir gerade bei beruflicher Nutzung sind: Welche Plattformen werden eigentlich beruflich, welche eher privat genutzt? Auch darauf gibt die BITKOM Studie Auskunft. Linked In, Xing und Twitter werden am häufigsten beruflich genutzt. Facebook immerhin von 8 Prozent beruflich und privat gleichermaßen.
BITKOM Studie Soziale Netzwerke: Nutzung beruflich und privat
Bedeutung für Unternehmen und PR auf Facebook
Bei der Frage nach der Social Media Strategie spielt die Auswahl der „richtigen Plattform“ eine große Rolle. Das erzählt Ihnen jede(r) gute Social Media Berater(in) – und die Kollegen haben recht. Allein mit dieser Frage fallen einige Netzwerke aus dem Fokus, wenn Sie an das Ziel Ihrer Aktivitäten denken.

Das schreiben andere über die BITKOM Studie

OnlineLupe: Wer nutzt Social Media und wie intensiv

BITKOM Studie „Soziale Netzwerke II“ als PDF-Download

Direktlink auf das PDF bei BITKOM (Download)

Über die Studie
Das Marktforschungsunternehmen forsa hat im Auftrag des Branchenverbandes BITKOM 1.023 Personen ab 14 Jahren zum Umgang mit Sozialen Netzwerken befragt (Erhebungszeitraum: 10. bis 16. Oktober 2011).