Wenn man zurückschaut, sieht man, wie schnell manche Entwicklungen sind. So ist es immer besonders interessant, im Jahresrückblick auf die Prognosen zu schauen, die die Branche Ende des vergangenen Jahres getroffen hat. Hier finden Sie eine interessante und substanzielle Prognose für das zu Ende gehende Jahr 2017. Da dort zu viele Punkte aufgeführt sind, wollen wir hier vornehmlich auf vier eingehen.
Browser – immer noch ein wichtiger Einstiegspunkt ins Internet
Da sind zum einen die Browser. Obwohl die Bedeutung des PCs abnimmt, sind Browser immer noch entscheidend dafür, wie Nutzer ins Internet gehen. Schon in den Neunzigern war die Dominanz auf dem Browsermarkt hart umkämpft. Damals ging es um den Internet Explorer, der Netscape Navigator verdrängte, um selbst wiederum Mozilla Firefox Platz zu machen. Firefox hat den Rang an Google Chrome verloren.
Firefox war der Browser der Wahl, hatte aber von Version zu Version mehr angesetzt und stürzt auch gelegentlich mal ab. Das führte dazu, dass der schlanke stabile Google Chrom mehr und mehr Marktanteile erobern konnte. Im vierten Quartal hat Mozilla einen überarbeiteten Firefox 57 herausgegeben, um Google Chrome wieder Marktanteile abzunehmen. Ob es gelingen wird, ist sicher einer der spannenden Aspekte der IT-Welt in 2018. Die Kritik des Fachverlags Heise ist jedenfalls durchwachsen.
Wer am Ende die Nase vorn haben wird, wird auch davon abhängen, wie gut die Browser auf Mobilgeräten funktionieren und welche Browser sich dort durchsetzen. Wenn die Seiten und Inhalte auf einem kleinen Gerät funktionieren, werden sie es auch auf einem großen. Daher ist der Ansatz „mobile first“ das, was jeder Webentwickler, jeder Marketeer und selbstverständlich auch jeder Mitarbeiter von Rings Kommunikation im Herzen trägt.
Der Nutzer muss auf seinem Mobilgerät – Smartphone, Tablet oder auch Auto, dazu unten mehr – die Inhalte abrufen können, die er sucht. Dieser Trend ist älter als das Jahr und wird auch im kommenden Jahr Gültigkeit behalten. So gesehen ist „mobile first“ in jedem Fall ein Thema für den Rückblick der 2010er-Jahre, der bald geschrieben wird.
Roboter lernen neue Tricks
Spektakulärer als Tausende überarbeitete Zeilen Code – sei es für einen neuen Browser oder für eine relaunchte, mobil-freundliche komplexe Website ist oftmals die Hardware, die ihn ausführt. Hier hat Boston Dynamics einen Durchbruch erzielt. Sie haben einem Roboter beigebracht, rückwärts zu springen – ein Trick, der die Körperbeherrschung der meisten Menschen überfordert. Quasi ein Rücksprung ohne Rückblick – und ganz ohne Jahresrückblick.
Dieser beeindruckende Trick bringt uns alle dem näher, was das Klischee von Science Fiction ist: ein Roboter als Diener in den eigenen vier Wänden. Zwar wird es im Jahr 2018 noch nicht soweit sein, dass Roboter in so vielen Haushalten zu finden sein werden wird ein Großbildfernseher. Aber ein wichtiger Schritt dahin ist gemacht, da die Fähigkeiten der Roboter immer größer werden.
Bis es soweit ist, müssen wir Verbraucher uns mit intelligenten Helferlein zufriedengeben, die noch nicht die Wäsche bügeln, aber immerhin Google-Recherchen durchführen und die Musikauswahl steuern können. (Apropos Jahresrückblick: hier ist der Jahresrückblick der Google-Suchen in Deutschland.) Über Google Assist und Amazon Alexa als prominenteste dieser Gattung haben wir kürzlich hier schon einmal gebloggt.
Künstliche Intelligenz im Haus
Man müsste in den vergangenen Wochen schon blind durch die Innenstädte gelaufen sein, um die groß angelegten Werbe-Kampagnen zu den Assistenten übersehen zu haben. Man braucht also kein Hellseher zu sein, um vorherzusagen, dass diese Geräte unter vielen Weihnachtsbäumen liegen werden. Zumal die sprachgesteuerten digitalen Assistenten erschwinglich geworden sind. Wie bei vielen Technologien liegt der Schlüssel des Erfolgs aber auch in ihrer Erweiterbarkeit. So hat auch Amazons Alexa Schnittstellen, mit denen Kunden auf spezifische Dienste wie von Verkehrsverbünden zugreifen können, wenn diese entsprechende Skills zur Verfügung stellen. Dass man mit Amazon Alexa auch einkaufen kann, wird niemanden überraschen.
Das Auto als Mobilgerät
Aber Amazon Alexa wird nicht nur bald in vielen Häusern das Leben erleichtern. Auch unterwegs werden wir in der Lage sein, per Sprache Navigation, Entertainment und viele weitere Funktionen in Autos zu steuern. Denn Amazon Alexa wird zur Standardausstattung in BMW– und Mini-Modellen, berichtet das Fachportal golem.de. Das dürfte neben Komfortgewinn auch ein zusätzlicher Sicherheitsgewinn sein, weil wir Nutzer nicht mehr unsere Hände zum Smartphone bringen müssen. Ob Sprachsteuerung im Auto die Unfallzahlen im Straßenverkehr tatsächlich senkt, wird dann in einem künftigen Jahresrückblick zu lesen sein.
Aber auch, ob Amazon damit mehr mobile Einkäufe verzeichnet – also solche aus einem Auto heraus. Spannend wird dann auch, ob so innovative Nutzer ähnlich innovative Bezahltechniken nutzen. Wie etwa Bitcoin.
Den erfreulichsten finanziellen Jahresrückblick dürften Investoren in Bitcoin haben
Im letzten Quartal des Jahres haben selbst nicht-technische Magazine nahezu täglich den Kurs von Bitcoin berichtet, der immer neue Höhen erreicht hat. „Was heißt dieser Höhenflug?“, fragen sich viele. Dass man noch einsteigen sollte, weil Bitcoin gekommen ist, um zu bleiben? Oder ist das eine Blase wie die berühmte holländische Tulpenzwiebelblase, die bald wieder platzt und viele Menschen arm zurücklässt, die zuletzt investiert haben? Wir wagen hier ausdrücklich keine Prognose. Aber wer früh investiert hat, dem macht sein finanzieller Jahresrückblick vermutlich gute Laune. Zumindest bis jetzt.
Worauf wir hinauswollen: eine Nischentechnologie, die vor einem Jahr höchstens Experten interessiert hat, kann es bis in den Jahresrückblick der Hauptnachrichtensendungen schaffen. Sie hat auch das Potenzial, die Welt zu verändern. Ob es nun konkret Bitcoin mit der ihr zugrundeliegenden Technologie Blockchain oder eine andere Kryptowährung ist, sei dahingestellt. Zahlen im Netz – vor allem sicheres Zahlen im Netz – wird spannend bleiben und uns vermutlich auch im Jahresrückblick 2018 und darüber hinaus beschäftigen.
Das Team der Rings Kommunikation GmbH und ich wünschen Ihnen ein bugfreies, innovatives und inspirierendes Jahr 2018.