Ramona: Hallo zusammen und willkommen zu einer neuen Ausgabe des Team Talk. Wir haben für heute das Thema “Künstliche Intelligenz” – und konkreter – “KI bei Rings Kommunikation” auf die Agenda gesetzt. Wir starten am besten direkt mit einer kleinen Bestandsaufnahme: Welche konkreten KI-Anwendungen nutzt ihr aktuell in eurem Arbeitsalltag? Wer mag anfangen?
Marcel: Hier, ich. Im Bereich der Programmierung nutze ich KI. Dies geht schneller und ist weniger anfällig für Fehler, als wenn ich selbst Code schreiben würde. Beim Analysieren von Fehlern mithilfe von Logdaten ist eine KI ebenfalls hilfreich. Ein bekanntes Beispiel ist der Spam-Filter im E-Mail-Mailpostfach.
Celina: Ich nutze aktuell keinerlei KI-Anwendungen bis auf die seltene inhaltsbasierte Auffüllung für Bilder in Photoshop und die Hintergrundentfernung in Canva zur Erstellung von Freistellern.
Jana: Ich nutze die Funktion “Generatives Füllen” bei Photoshop täglich, um Bilder zu erweitern oder störende Bildelemente zu entfernen. Für das Freistellen von Bildern nutze ich genauso wie Celina gerne den “BG Remover” im Magic Studio von Canva. Dieser liefert meiner Meinung nach die besten Ergebnisse. Und für Social Media Texte verwende ich meistens ChatGPT als Inspirationsquelle und DeepL Write für bessere Formulierungen.
Nicol: Unterstützung bei der Texterstellung, wie z. B. ChatGPT für die Formulierung von Texten und für Rechercheaufgaben nutze ich am häufigsten. Außerdem nutze ich gelegentlich Tools wie DeepL für Übersetzungen. Allerdings habe ich mich noch nicht vollständig mit allen Möglichkeiten dieser Technologien vertraut gemacht. Zurzeit nutze ich KI eher nur sporadisch oder zu besonderen Anlässen.
Ramona: Texte generieren, Code schreiben lassen, Bilder bearbeiten… da kommen bei uns also schon mehrere Einsatzbereiche zusammen. In welchen Bereichen eurer Arbeit ist KI denn ganz besonders hilfreich oder besonders vielversprechend?
Jana: Das größte Potenzial für den Einsatz von KI sehe ich aktuell im Bereich der Content-Erstellung. Schon jetzt können KI-Tools kreative Prozesse unterstützen, Ideen liefern und Inhalte schneller und effizienter erstellen. Ich bin überzeugt davon, dass die Ergebnisse immer besser werden und KI in Zukunft sehr hochwertige Inhalte liefern kann.
Celina: Ich persönlich sehe KI ausschließlich als Hilfsmittel für sehr aufwendige Aufgaben wie die Entfernung von Bildteilen oder das Auffüllen von Bildern oder Bildteilen für den Fall, dass zum Beispiel das Format des Originalbildes nicht mit dem benötigten übereinstimmt.
Jana: Es werden noch viele relevante Einsatzbereiche hinzukommen. Besonders spannend wird die Entwicklung zum Beispiel im Bereich Barrierefreiheit: Mit Blick auf das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz, das ab dem 25.06.2025 in Kraft tritt, könnte KI beispielsweise die Erstellung von Alt-Texten für Bilder automatisieren, um Menschen mit Sehbeeinträchtigungen den Zugang zu visuellen Inhalten zu erleichtern. Zusätzlich könnte KI dazu beitragen, Inhalte einfacher und verständlicher zu formulieren, indem sie Texte analysiert und sprachlich anpasst. So wären auch komplexe Inhalte für ein breiteres Publikum zugänglich. Ohne den Einsatz von KI sind solche Aufgaben sehr arbeitsintensiv.
Nicol: Besonders spannend finde ich genau diese Möglichkeit, KI für die Optimierung von Arbeitsprozessen zu nutzen und dadurch Zeit und Ressourcen zu sparen. Bei Texterstellungen und Recherche nutze ich hin und wieder gerne den Einsatz von KI. Allerdings lege ich großen Wert darauf, die Inhalte in meinen eigenen Worten umzuschreiben und anzupassen.
Ramona: Du arbeitest also eher mit der KI zusammen, anstatt sie die Aufgabe allein umsetzen zu lassen?
Nicol: Ja, genau. So stelle ich sicher, dass der Text meiner persönlichen Stimme und dem spezifischen Kontext entspricht, in dem ich arbeite. Diese Kombination aus KI-gestützter Unterstützung und persönlichem Input finde ich optimal.
Ramona: Und du, Marcel?
Marcel: Ich bin auch in erster Linie an besseren Prozessen interessiert. Die bessere Nutzung meiner Arbeitszeit und damit einhergehende Effizienzsteigerung ist das, wo ich den größten Nutzen sehe.
Ramona: Ihr habt also alle schon einige Erfahrung mit Künstlicher Intelligenz sammeln können. Wie gut fühlt ihr euch bisher in unserer Agentur auf den Einsatz von KI vorbereitet?
Celina: Es gibt genügend Möglichkeiten, um sich bei Interesse auf die Nutzung von KI gut vorzubereiten, zum Beispiel durch Fortbildungen, Kurse und Ähnliches.
Jana: Ich fühle mich gut auf den Einsatz von KI vorbereitet. Wir haben bereits Leitlinien formuliert, uns mit den Risiken beschäftigt und erste Tools getestet. Besonders positiv finde ich, dass KI bei uns kein Tabuthema ist und offen im Team diskutiert wird.
Nicol: Das stimmt auf jeden Fall. In unserem Unternehmen wurde ich bereits mit den Grundlagen der KI vertraut gemacht und habe einen Einblick in die Potenziale und Einsatzmöglichkeiten gewonnen.
Jana: Jeder kann zum Beispiel neue Tools auf unserem Trello Board hinzufügen, damit wir alle einen guten Überblick über das bestehende Angebot in der Branche haben. Und wir tauschen uns gelegentlich in unseren Impuls-Meetings über Erfahrungen und neue Anwendungsfälle aus.
Nicol: Bisher habe ich allerdings noch nicht die Gelegenheit gehabt, mich intensiver mit spezifischen KI-Tools oder -Anwendungen auseinanderzusetzen, da mein Arbeitsbereich dies noch nicht so erfordert. Ich bin allerdings interessiert, mehr darüber zu lernen.
Ramona: Dazu wirst du bestimmt noch Gelegenheit haben, Nicol. Aktuell nutzen wir Künstliche Intelligenz wirklich nur sehr punktuell. Mich würde aber noch eines interessieren: Habt ihr das Gefühl, dass KI-Anwendungen eure Arbeitsweise bereits merklich verändert haben?
Marcel: Ja, ich kann Aufgaben effizienter erledigen, da ich den programmierten Code nur noch lesen und verstehen brauche und anstelle mir zig Dokumentationen anzugucken, wie etwas funktioniert.
Ramona: Hat KI dadurch Einfluss auf deine Zufriedenheit im Job?
Marcel: Definitiv. KI macht für mich sowohl das Lernen als auch das Arbeiten einfacher.
Celina: Ich sehe das komplett anders, aber das wisst ihr schon. Meine eigene Arbeitsweise hat sich bisher nicht verändert. Es häufen sich mittlerweile Kursangebote und Veranschaulichungen von Dingen, die KI kann, zum Beispiel in Photoshop, und es wird im Allgemeinen häufig erwähnt und besprochen. Aufgrund meiner persönlichen, eher kritischen, Haltung zu diesem Thema ist meine Zufriedenheit mit meinem Job seit der Implementierung von KI bei RingsKomm gesunken.
Ramona: Auf negative Aspekte gehen wir auf jeden Fall in der zweiten Hälfte dieses Team Talks noch ein. Da würde ich gern noch hören, ob Künstliche Intelligenz auch Gesichtspunkte hat, mit denen ihr euch beispielsweise nicht wohlfühlt oder wo ihr Risiken seht. Aber lasst uns kurz diese Frage noch zu Ende bringen.
Jana: Also meine Arbeitsweise hat KI besonders in routinierten Aufgaben, wie der Bildbearbeitung, positiv verändert. Bilder lassen sich jetzt innerhalb von fünf Sekunden per Knopfdruck freistellen, wofür man sonst über eine Stunde gebraucht hat. Auch Bildretuschen sind mit der KI von Photoshop deutlich leichter und effizienter geworden. Dabei sehe ich es nicht als “Jobverlust”, sondern als “Joberleichterung”, da ich mehr Zeit für komplexere, anspruchsvollere Aufgaben habe. Denn Fakt ist: In Zukunft wird niemand mehr “manuell” Bilder bearbeiten. Wer dennoch darauf beharrt, solche Aufgaben selbst zu erledigen, wird bald den Anschluss verlieren und im schlimmsten Fall auf dem Arbeitsmarkt stecken bleiben. So hart es auch klingt.
Nicol: Mit dem Einsatz von KI hat sich vieles in der Arbeitswelt grundlegend verändert, vor allem in Bezug auf Effizienz und Automatisierung. Wie Jana schon sagt, werden bestimmte Aufgaben in Zukunft vermutlich von KI übernommen werden müssen, weil das sonst unwirtschaftlich ist. KI kann enorme Datenmengen in kürzester Zeit analysieren und Muster oder Trends aufdecken, die wir als Mensch allein nicht entdecken könnten. Obwohl ich die Möglichkeiten von KI schätze und das Potenzial sehe, das sie für unsere Arbeit bietet, fühle ich mich auch wohl und zufrieden mit den bisherigen Methoden und Prozessen, die wir nutzen. Es ist mir wichtig, dass die Werkzeuge, die wir einsetzen, einen echten Mehrwert für unsere Arbeit schaffen. Wobei ich immer offen für etwas Neues bin.
Ramona: Das ist doch ein schönes Schlusswort für heute und die erste Hälfte unseres Austausches. Im nächsten Teil gehen wir wie eben schon erwähnt stärker auf die Herausforderungen ein, die der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Arbeitswelt unserer Meinung nach mit sich bringt. Vielen Dank, dass ihr heute mitgemacht habt.
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