Team Talk Teil #8: Herausforderungen im Einsatz von KI

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Im Rahmen des Team Talks diskutieren wir aktuelle Themen, die das Team beschäftigen. Heute geht es um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in unserem Arbeitsalltag bei Rings Kommunikation.

Projekte & Agentur

Ramona: Willkommen zurück zum zweiten Teil unseres Team Talks. Ich stelle zum Start folgende These auf: KI wird eine entscheidende Rolle in unserer Branche spielen.

Rundes schwarz-weiß Portrait mit farbiger Umrandung. Drauf zu sehen ist Nicol Kumpfert. Unten auf dem Portrait auf farbigen Schriftzug steht der Name "Nicol".Nicol: Ich denke, viele Aufgaben in der Kommunikationsbranche, wie das Verfassen von einfachen Texten, E-Mails oder Berichten, könnten irgendwann durch KI-gestützte Tools automatisiert werden.

Marcel: Das sind alles Punkte, die nicht auf unsere Branche begrenzt sind. Aber ja, KI wird extrem wichtig werden. Ich denke, unser Vorteil als Kleinunternehmen liegt vor allem darin, dass wir auf die kommenden schnellen Änderungen unbürokratisch reagieren. Da könnten wir anderen in der Branche etwas voraus haben.

Jana: Ich glaube, KI wird in unserer Branche bald eine große Rolle spielen. Sie wird vielleicht nicht in jedem Aufgabengebiet zum Einsatz kommen, aber sie wird in vielen Bereichen unterstützend wirken.

Celina: KI könnte vor allem im Bereich Grafikdesign eine größere Rolle spielen und einige Jobs “überflüssig” machen.

Nicol: Ich hoffe aber trotzdem, dass unser Kundenservice und unsere direkte Kommunikation mit Nutzern oder Kunden noch lange in unserer Hand bleiben, weil das die Arbeit für mich persönlicher macht.

Ramona: Wie gut – oder vielleicht auch schlecht – gehen wir eurer Meinung nach aktuell mit der Welle von KI Tools und Apps um? Sind wir kritisch genug oder vielleicht zu kritisch?

Nicol: Aus meiner Sicht gehen wir in der Agentur sehr reflektiert mit dem Thema um. Wir begrüßen die Chancen und Innovationen, die KI mit sich bringt, ohne dabei die möglichen Risiken aus den Augen zu verlieren. Für uns ist es wichtig, die Tools nicht blind einzusetzen, sondern bewusst und mit klaren Zielen. So können wir das Beste aus der Technologie herausholen und gleichzeitig ethische und qualitative Standards wahren.

Rundes Portrait von Celina.Celina: Wir sind auf keinen Fall zu kritisch. Durch die festgelegten Leitlinien und dem Plan, die durch KI verbrauchten Ressourcen zu kompensieren, geht Rings Kommunikation in meinen Augen zumindest in diesen Bezügen vorerst relativ gut mit KI um, auch wenn ich, wie bereits im letzten Team Talk erwähnt, nicht damit einverstanden bin, wie die verschiedenen KI Modelle mit Copyrightverletzungen umgehen.

Jana: Was unsere aktuelle Nutzung bei Rings Kommunikation betrifft, sehe ich uns schon auf einem guten Weg: Wir sind offen für neue KI-Tools und probieren sie auch gerne aus. Ein Punkt, an dem wir jedoch noch arbeiten könnten, ist aus meiner Sicht nicht unbedingt die Frage nach dem Copyright, sondern vor allem die systematische Anwendung von Tools und das Prompting. Also die Fähigkeit, durch gezielte Anweisungen die gewünschten Ergebnisse von KI-Tools zu erhalten. Mit mehr Expertise im Prompting könnten wir die Tools noch gezielter nutzen und somit produktiver arbeiten.

Ramona: Durch effizientere Prompts lässt sich doch vermutlich auch die Gesamtzahl der Anfragen an KI reduzieren und damit auch Wasser und CO₂ einsparen? Also quasi den Ausschuss reduzieren, indem wir insgesamt weniger Anfragen brauchen. “Besser prompten lernen” wäre damit doch ein sehr guter Punkt für unsere Zielsetzungen.

Jana: Auf jeden Fall.

Celina: Es wäre zumindest ein Schritt in die richtige Richtung.

Ramona: Zum einen seht ihr also Bereiche, in denen es uns vielleicht noch an Fachwissen mangelt, zum anderen aber könnten wir uns deutlich mehr mit den kritischen Aspekten von KI auseinandersetzen. Lasst uns hier doch noch anknüpfen. Seht ihr konkrete Risiken, mit denen wir uns befassen sollten?

Jana: Künstliche Intelligenz sollte meiner Meinung nach immer mit Bedacht und gesundem Menschenverstand genutzt werden. Ein blindes Vertrauen in die Technologie kann zu Problemen führen, besonders wenn es um ethische Fragen, Datenschutz oder die Qualität der Ergebnisse geht.

Marcel: KIs können, wie alle Computerprozesse, in einem “Nur Lesen”-Modus und auf eigenen Computern ausgeführt werden. Das Datenschutzproblem ist kein Problem mit KI, sondern mit denen, welche diese Systeme betreiben.

Rundes Portrait von Jana PflügerJana: Deshalb ist es wichtig, KI als unterstützendes Tool zu sehen und nicht als Ersatz für menschliches Handeln.

Nicol: Und mir stellt sich die Frage, wer die Verantwortung übernimmt, wenn eine KI-Entscheidung schädlich oder fehlerhaft ist? Außerdem ist meine Angst, dass eine starke Abhängigkeit von KI-Systemen dazu führen könnte, dass menschliches Wissen und Fähigkeiten in bestimmten Bereichen vernachlässigt werden.

Marcel: KI macht im schlimmsten Fall irgendwann dumm?

Nicol: Vielleicht, wenn sich jeder nur noch darauf verlässt?

Jana: Bei Rings Kommunikation sind wir uns bewusst, dass KI auch Risiken hat. Dennoch entwickeln sich KI und deren Anwendungsfälle stetig weiter, weshalb wir uns z.B. in monatlichen Workshops regelmäßig damit befassen sollten.

Ramona: In unseren Leitlinien haben wir festgelegt, dass “KI-Systeme in unserer Agentur grundsätzlich als Werkzeug für menschliche Entscheidungsfindung dienen, nicht als Ersatz.”

Nicol: Das fand ich auch sehr wichtig.

Celina: Trotz der bereits aufgestellten Richtlinien bin ich persönlich der Ansicht, dass ethische Fragen und das Urheberrecht in Bezug auf KI nicht ernst genug genommen werden. Gleichzeitig gehen diese Sorgen mit möglichen Jobverlusten in der Branche einher.

Ramona: In unseren Leitlinien steht auch: “Wir werden sicherstellen, dass die Einführung von KI-Technologien nicht zum Abbau von Arbeitsplätzen innerhalb unserer Agentur führt, sondern im Gegenteil, dass sie die Schaffung neuer beruflicher Möglichkeiten für alle Mitarbeiter:innen fördert.” Aber das beruhigt dich vermutlich nicht unbedingt.

Celina: Es ist nicht nur das. Auch der Konflikt zwischen der Priorisierung von Umweltfreundlichkeit und Nutzung von KI im gleichen Zuge ist für mich nicht überzeugend. Neben der Tatsache, dass KI nicht nur Unmengen an Energie und Wasser verbraucht, die allerdings von Rings Kommunikation ausgeglichen werden sollen, verletzt KI auch die Rechte von Künstlern, deren Werke genutzt wurden, um das KI-Modell zu trainieren und entsprechend Ergebnisse zu generieren.

Rundes schwarz-weiß Portrait mit farbiger Umrandung. Drauf zu sehen ist Marcel Mirke. Unten auf dem Portrait auf farbigen Schriftzug steht der Name "Marcel".Marcel: Da eine KI Trainingsdaten benötigt, ist es in einigen Bereichen kein Problem, einfach Trainingsdaten mit freien Lizenzen zu nutzen.

Celina: So funktioniert das aber in der Realität nicht. Das Training geschieht meist ohne Zustimmung der Urheber, ohne Urheberangabe und ohne jegliche Vergütung.

Nicol: Der Umgang mit KI bei Rings Kommunikation befindet sich meines Erachtens noch in einer Erkundungs- und Entwicklungsphase. Bisher nutzen wir KI in bestimmten Bereichen eher sporadisch und es gibt noch keine umfassende Strategie für den Einsatz von KI-Technologien. Allerdings beobachten wir die Entwicklungen auf dem Gebiet in unserem Team aufmerksam.

Ramona: Wir werden Zeit brauchen, um eine umfassende Strategie aufzustellen. Ich habe hier auch nicht alle Lösungen parat – gerade auch in Bezug auf die Kritikpunkte von Celina. Festgehalten habe ich Folgendes: Wir sollten mehr über negative Aspekte von KI sprechen. Celina, würdest du ein Impuls Meeting zu “KI und Urheberrecht“ vorbereiten? Das Thema “Auffrischung KI und Datenschutz” steht bereits auf der Agenda. Das hatte sich Holger von mir gewünscht.

Celina: Wird gemacht.

Ramona: Und da, wo KI bereits regelmäßig genutzt wird, wollen wir außerdem unsere Kenntnisse im Prompting verbessern, um KI effizienter und damit ressourcenschonender einzusetzen. Jana, würdest du das vielleicht für einen Termin im Herbst vorbereiten?

Jana: Ja, klar.

Ramona: Super, dann bringt unser Gespräch heute auch praktische nächste Schritte mit sich. Danke, dass ihr heute wieder dabei gewesen seid.

 

Beitragsbild: Unsplash User Nahrizul Kadri