Tag des Bloggens: Austausch verbindet – Menschen und Unternehmen

Zurück zur Übersicht

Der 13. November markiert dieses Jahr zum vierten Mal den „Tag des Bloggens“. Dabei ist die Idee, Gedanken, Meinungen, Beobachtungen digital festzuhalten und mit anderen Menschen zu teilen mindestens so alt wie das Internet selbst.

Lesetipps & News

War das Internet erst nur wenigen technikaffinen Menschen zugänglich, sorgten technischer Fortschritt und fallende Kosten für sinkende Einstiegshürden und steigende Nutzerzahlen. Immer mehr Nutzer:innen entdeckten das Internet als neuen Weg, sich über Ländergrenzen hinweg mitzuteilen und auszutauschen. Der Weblog – quasi ein öffentlich zugängliches Tagebuch – wurde dabei schnell zu einem der wichtigsten und beliebtesten Kommunikationsmedien.

Geschichtlicher Hintergrund

Die Idee des „Tag des Bloggens“ geht zurück auf eine Initiative der Bloggerin Daniela Sprung, die darum bat, dieser Kommunikationsform einen eigenen Ehrentag zu widmen. Das Datum – den 13. November – wählte sie dabei keinesfalls zufällig, sondern schlug damit vielmehr den Bogen zurück zum Ursprung: An diesem Tag im Jahr 1990 veröffentlichte Tim Berners-Lee am CERN die erste Website der Welt und legte damit den Grundstein für die weltweite Vernetzung.

Zu Beginn war dies allerdings nur einer kleinen, fast schon verschworenen aber auch äußerst enthusiastischen Gemeinde möglich. Sie entwickelten und befüllten die ersten Mailboxen oder tauschten sich über sogenannte Newsgroups aus, den Quasi-Vorläufern der heute noch beliebten Internetforen. Um die Jahrtausendwende herum öffnete sich das Internet jedoch, erste kommerzielle Anbieter bauten Plattformen auf und kümmerten sich um deren technische Infrastruktur. Ein Blog konnte nun unkompliziert und mit nur wenigen Klicks erstellt werden. Dies ermöglichte es auch technisch weniger versierten Nutzer:innen, sich der Welt mitzuteilen. In der Folge entstand eine bunte Mischung aus Hobby-Blogs, popkulturellen Beobachtungen und philosophischen Abhandlungen. Sogar Belletristik, fundierten Journalismus und gesellschaftskritische Kommentare finden sich hier. Die Vielzahl an Themen ist mit den Jahren schier unüberschaubar geworden und spiegelt sich auch in der hohen Anzahl an Blogs wider: Websiterating.com zählte im Jahr 2020 mehr als 200 Millionen Blogs, die das gesamte kulturelle und gesellschaftliche Spektrum welteweit abdecken.

Foto: Unsplash | Glenn Carstens-Peters | Bild zugeschnitten

Braucht es den „Tag des Bloggens“?

Diese beindruckende Zahl zeigt die ungebrochene Beliebtheit dieses Mediums und wiederlegt damit auch einer Aussage von Jean-Remy von Matt: Der Agenturchef bezeichnete 2005 Blogs noch als „Klowände des Internets“ und sprach ihnen jegliche Relevanz ab. Die Empörung war groß – gerade aus dem professionellen Umfeld. Denn schon früh wurde deutlich, dass ein Blog auch und gerade die Unternehmenskommunikation enorm bereichern konnte.

Die Gründe hierfür sind zahlreich: Allem voran nimmt ein Blog sich den Raum, Themen ausführlich zu beleuchten, die Sichtweise der Verfasser:innen darzulegen und damit die eigene Expertise zu unterstreichen. Er ermöglicht den Austausch nicht nur mit seinen Leser:innen, sondern auch mit anderen Blogs. Es wird auf thematisch ähnliche Blogs verwiesen oder Blogger:innen greifen unabhängig davon spezifische Aspekte auf und führen diese aus. Informationen werden ausgetauscht, Ideen diskutiert. Hinzu kommt, dass es sehr einfach ist, aktiv an diesen Diskussionen teilzunehmen; sei es durch bloßes Kommentieren von Blogartikeln oder eben durch das Aufsetzen eines eigenen Blogs. Der ursprüngliche Vernetzungsgedanke tritt hierbei sehr deutlich zu Tage.

Bloggen verbindet

Gerade auch im Unternehmenskontext nehmen Blogs eine gewichtige Rolle ein. Sie lassen sich problemlos in die Kommunikationsstrategie integrieren und als sogenanntes „Content Hub“ sogar in dessen Zentrum stellen. Die oftmals eher flüchtigen Kommunikationsmaßnahmen etwa im Social Web können in einem Blog zusammenlaufen und dort verankert werden. Zugleich lassen sich hier verwandte Unternehmensinhalte verlinken und zu einem Netz aus weiterführenden Informationen aufbauen. Im Ergebnis werden die kommunizierten Inhalte vertieft, die eigene Expertise und Positionierung schärft sich und es bildet sich mit der Zeit im besten Fall eine engagierte Leserschaft, mit der auch ein Unternehmen im fruchtbaren Austausch stehen kann. Diese und andere Vorteile eines Unternehmensblogs haben wir bereits an anderer Stelle ausführlich beschrieben.

Die größte Stärke eines Blogs bleibt natürlich sein Inhalt. Artikel mit hohem Mehrwert für die Leser:innen entwickeln sich oft zu Dauerbrennern. Sie werden über einen längeren Zeitraum aufgerufen und können unter Umständen sogar als Orientierungspunkte oder Handlungsempfehlungen dienen. Die Aktualität spielt demgegenüber eine eher untergeordnete Rolle – Inhalte der Inhalte wegen zu produzieren kann vielmehr den Fokus von den Dauerbrennern weglenken. Im schlechtesten Fall sinkt hierdurch die Relevanz des Blogs selbst. Der Blog darf sich Zeit nehmen, er steht nicht in Konkurrenz zu schnelleren Kommunikationsmedien. Er sollte – im Sinne des Blogs als Content-Hub – als wertvolles Element einer ganzheitlichen Kommunikationsstrategie betrachtet werden.

Dass die oftmals sehr spitze Themenwahl eines Unternehmensblogs der Idee der Vernetzung und des Austauschs entgegenstünde, täuscht hingegen. Die Konzentration auf einige wenige Kernthemen ermöglicht es vielmehr, diese detailliert zu besprechen, ihre Bedeutung für das (Geschäfts-)Umfeld herauszustellen und zu bewerten – und zugleich die eigenen Kenntnisse zu präsentieren.

Letztendlich entspricht dies der Grundidee des Blogs: Gedanken, Ideen, Herangehensweisen – so speziell sie auch sein mögen – mit Interessierten zu teilen. Ob dies als Privatmensch oder als Unternehmen geschieht ist dabei unerheblich. Und nicht zuletzt auf diesen Aspekt möchte der heutige Tag des Bloggens aufmerksam machen.

Zum Abschluss möchten wir Sie auf einige Blogs hinweisen, die in unserem Team am häufigsten gelesen werden – darunter auch einige von unseren Kunden:

* Blog, den wir als Agentur für einen unserer Kunden begleiten