Tool-Tipp: Einfaches Freistellen Teil 1 – Anleitung für Anfänger

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Wir zeigen Ihnen in diesem Tool-Tipp, wie Sie ohne viele Vorkenntnisse Objekte in Photoshop und Photoshop Elements freistellen können. Dazu stellen wir Ihnen zwei bekannte Probleme vor, die wir mit verschiedenen Möglichkeiten lösen werden. In Teil 1 geht es um einfaches Freistellen für Anfänger mithilfe des magischen Radiergummis oder des Schnellauswahlwerkzeugs.

Digitales & Diverses

Wer kennt das Problem nicht? Man möchte in seiner Präsentation ein Logo einbauen und es auf einen farbigen Hintergrund zu anderen Logos oder zu einer Tabelle setzen. Nur leider stellt man fest, dass es auf einem weißen Hintergrund abgespeichert wurde. Auf dem eigenen bunten Layout sieht dieser weiße Kasten total unprofessionell aus. Am besten wäre, wenn das Logo gar keinen Hintergrund hätte, doch wie kann man das schnell und einfach erreichen?

Tipp: Unterschiedliche Vorgehensweisen lassen sich auch miteinander kombinieren! Pauschal lässt sich nicht immer sagen, welche Freistell-Methode am sinnvollsten ist – dies hängt stark von der Form und der Beschaffenheit des Objekts und des Hintergrundes ab.

Einfaches Freistellen für Anfänger mithilfe des magischen Radiergummis oder des Schnellauswahlwerkzeugs

1. Arbeiten mit dem Magischen Radiergummi

Dieser eignet sich für Logos oder Objekte mit frei stehendem Text oder organischen Formen. Beste Ergebnisse erzielt man bei Logos mit hoher Auflösung.

Logo-Ebene anklicken > Magisches Radiergummi auswählen > auf den weißen Hintergrund klicken

Tipp: Der Toleranzwert regelt die Löschung von ähnlichen Farbwerten. Toleranz 0 bedeutet, dass der Radiergummi exakt nur diese Farbe löscht, die man anklickt (also pixelgenau). Toleranz 100 heißt, dass auch ähnliche Farben wie die angeklickte gelöscht werden. Falls das Logo also einen leichten Schatteneffekt hat, muss man die Toleranz höher angeben, damit mit dem weißen Hintergrund auch das Grau des Schattens gelöscht wird.

Nun kann das Logo als PNG abgespeichert werden. PNGs können im Gegensatz zu JPEGs Transparenzen beibehalten. Dazu einfach auf Datei > Exportieren > „Schnell-Export als PNG“ (speichert direkt als PNG) oder „Für Web speichern (Legacy)“ anklicken (in Photoshop Elements: Datei > Für Web speichern), bei Vorgabe „PNG 24“ auswählen und das Häkchen bei „Transparenz“ setzen.

2. Arbeiten mit dem Schnellauswahlwerkzeug

Es eignet sich für kompakte Logos oder Objekte ohne freistehende Elemente wie Text.

Logo-Ebene anklicken > Schnellauswahlwerkzeug auswählen > mit gedrückter linker Maustaste über das Logo fahren und es markieren und Maus wieder loslassen. Mit + und – ausgewählte Fläche korrigieren z.B. Punzen in Buchstaben > Auswahl kopieren (Strg + C) und wieder einfügen (Strg + V) > Logo ist nun freige­stellt auf einer neuen Ebene

Apple-Nutzer halten auf ihrer Tastatur Cmd gedrückt und den jeweiligen Buchstaben.

Tipp: Falls die Kanten der Auswahl krisselig werden, kann man gerne das Bild ranzoomen und mit dem – versuchen die Auswahl zu verfeinern. Das – ist weitaus empfindlicher und genauer als das +. Wenn man die Objektkante händisch nicht präzise auswählen kann, kann man auch mit Auswahl > Auswahl ändern > Erweitern oder Verkleinern pixelgenau einstellen, um wie viel der ausgewählte Bereich verändert werden soll. Mit „Abrunden“ kann man eine gezackte Auswahl glätten. Mit „Weiche Kante“ kann man den Rand der Auswahl ausfaden lassen. In Photoshop Elements geht man den gleichen Weg. „Weiche Auswahlkante“ steht als separate Option.

Zauberstab als Alternative zum Schnellauswahlwerkzeug: Bei Objekten, die einfarbig sind, bzw. bei Hintergründen, die nur aus einer Farbe bestehen oder kaum unterschiedliche Farben enthalten, eignet sich zum schnellen Auswählen auch der Zauberstab, der sich in den Auswahlwerkzeugen befindet. Mit dem Toleranzwert bestimmt man, wie viele ähnliche Farben mit in die Auswahl eingeschlossen werden. 100 ist hier wieder der Wert für alle ähnlichen Farben. 0 gibt man an, wenn man tatsächlich nur die Fläche mit dieser einen bestimmten Farbe auswählen möchte. Nun klickt man mit dem Zauberstab auf das freizustellende Objekt und die K.I. wählt die Fläche aus – man selbst muss nicht um das Objekt herumzeichnen. Wenn die Auswahl stimmt kann man nun mit STRG + C und STRG + V, die Auswahl auf eine neue Ebene kopieren.

Auswahl verfeinern

Effekte mit „Auswahl verändern“

Hat man sein Objekt so gut es geht mit dem Schnellauswahlwerkzeug, Lasso oder Zauberstab ausgewählt, hat man nun ein paar nützliche Optionen um diese Auswahl zu verbessern. Dazu geht man oben in den Reiter „Auswahl“ und dann auf „Auswahl verändern“. Mit „Weiche Kante“ kann man pixelgenau festlegen, wie diffus der Rand der Auswahl sein soll. Somit könn­te man z.B auch Schatten eines Objektes mit freistellen oder undefinierte Objekte wie Wolken in der Ferne auswählen ohne das harte krisselige Kanten entstehen. Mit „Erweitern“ oder „Verkleinern“ kann pixelgenau festgelegt werden, wie stark die Maske gleichmäßig vergrößert oder verkleinert werden soll. Mit „Rand“ kann man angeben, in welchen Abstand sich eine zweite Auswahl bilden soll, sodass eine Fläche zwischen den beiden Auswahllinien entsteht (Donut). Mit „Abrunden“ stellt man pixelgenau ein, wie rund die Ecken der Auswahl werden sollen.

Wenn ein Objekt nicht in ausreichender Auflösung vorhanden oder zu komplex ist, gestaltet sich das händische Markieren oft schwer, da die KI in der Unschärfe nicht feststellen kann, wo die Kontur endet. Hier ist es ratsam, das Objekt mit einer Vektormaske vom Hintergrund zu lösen. Wie man das macht, erläutern wir im nächsten Tool-Tipp: Einfaches Freistellen Teil 2  – Ebenen- und Vektormasken für Fortgeschrittene.