Team Talk #4: Rings Kommunikation übernimmt Verantwortung

Zurück zur Übersicht

Unter Corporate Social Responsibility (CSR) versteht man die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen in Bezug auf soziale und ökologische Nachhaltigkeit. Holger Rings, Geschäftsführer bei Rings Kommunikation, berichtet im Team-Talk mit Philip Dernedde, wie wir als kleine Digitalagentur Verantwortung für unser unternehmerisches Handeln übernehmen. Wir stellen Ihnen unsere Maßnahmen und Engagements vor und zeigen Ihnen damit erste Anknüpfungspunkte, wie sich auch Ihr Unternehmen mit dem Thema CSR beschäftigen kann.

Projekte & Agentur

Philip: Bei Rings Kommunikation wird unternehmerische Verantwortung bereits seit vielen Jahren gelebt und hat 2022 mit neuen Projekten weiter an Fahrt gewonnen. Was bedeutet der Begriff „verantwortungsvolles Unternehmen“ für dich als Geschäftsführer und Unternehmer?

Holger: Ja, in der Tat! Ganz vorne stand und steht von Beginn an, ein wertschätzendes Arbeitsumfeld zu schaffen – das gilt für unser internes Team und natürlich auch mit Blick auf die Zusammenarbeit mit Freelancer:innen.

Der Gedanke dahinter ist recht einfach: Unser Erfolg als Unternehmen ist eine Teamleistung. Diese Leistung soll nicht von den Schultern weniger Kolleg:innen getragen werden, sondern fair vom gesamten Team. Und wenn ich so auf den Markt kucke, sehe ich unsere Agentur klar auf der Seite derer, die fair und wertschätzend mit Mitarbeiter:innen und Freelancer:innen umgehen – unabhängig von deren Erfahrung, ihrem fachlichen Hintergrund oder sonstigen Merkmalen.

Zu dieser Fairness gehören sehr viele Themen, zum Beispiel eine hohe Transparenz in allem, was wir tun – auch in Richtung unserer Auftraggeber:innen, vergütete Überstunden, flexible Arbeitsort-Modelle und der hohe Anspruch, dass alle im Team jeweils genau dort unterstützen, wo gerade am meisten Hände gebraucht werden. Davon nehme ich mich selbst nicht aus.

Und je größer wir als Team werden, desto mehr gewinnen weitere Themen an Bedeutung wie Diversität und unser CO2-Fußabdruck – zwei Themen, die wir im gerade zu Ende gegangenen Jahr in den Fokus gerückt haben.

Philip: Am 31. Mai 2022 haben wir erstmalig am Deutschen Diversity Tag teilgenommen. In einer interaktiven Lernsession haben wir uns intern mit dem Thema „Vielfalt in der Arbeitswelt“ beschäftigt. Welche Vorteile siehst du für Unternehmen, sich mit dem Thema „Diversität“ auseinanderzusetzen?

Holger: Ich bin der Auffassung, dass wir als Team und als Agentur viel bessere Ergebnisse liefern, je mehr unterschiedliche Ansichten, Erfahrungen und Auffassungen wir im Prozess berücksichtigen. Im Team empfinde ich es als absolute Bereicherung, dass wir unterschiedlichste Charaktere und fachliche Hintergründe zusammenbringen. Das ist für uns ein Quell an Kreativität, den man so nicht erreicht, wenn alle das Gleiche denken und denselben Hintergrund haben.

Arbeiten bei Rings Kommunikation

Unsere Werte, Benefits und das Bewerbungsverfahren
Karriere bei Rings Kommunikation

Ich empfinde es dabei als absolute Selbstverständlichkeit, dass alle gleichberechtigt beteiligt werden – unabhängig von ihren soziodemografischen Merkmalen, ihrer Herkunft oder dem fachlichen bzw. persönlichen Hintergrund. Den Deutschen Diversity Tag haben wir dazu genutzt, um uns ein Stück weit bewusster zu machen, welche Privilegien jede:r Einzelne genießt oder welche Denkschablonen wir im Kopf haben, ohne es vielleicht im täglichen Tun zu merken.

Philip: Wir haben im Anschluss an den Deutschen Diversity Tag mit der Unterzeichnung der Charta der Vielfalt im Juli 2022 ein klares Zeichen für Vielfalt und Toleranz am Arbeitsplatz gesetzt. Als Unterzeichner reihen wir uns damit in eine Reihe von inzwischen rund 4.600 Unternehmen ein. Wie soll das Thema bei Rings Kommunikation in Zukunft weitergeführt werden?

Holger: Die Unterzeichnung der Charta der Vielfalt macht vor allem nach außen sichtbar, welche Werte uns als Unternehmen und als Team wichtig sind – in der Zusammenarbeit untereinander, mit externen Mitarbeiter:innen und unseren Kund:innen und natürlich auch mit unseren Agentur-Partner:innen und Lieferanten. Wir beziehen damit klar Position und legen diese Maßstäbe auch an andere an.

Mir geht es darum, dass wir den Geist der Charta im Miteinander als Team bewahren und uns regelmäßig konkret mit dem Thema Diversität beschäftigen. In 2022 ging es im gemeinsamen Privilege-Walk zum Beispiel um bewusste und unbewusste Privilegien und Benachteiligungen. Für die nächsten Aktivitäten kann ich mir die Themen Altersdiskriminierung und Integration sehr gut vorstellen. Beides gewinnt mit Blick auf den Fachkräftemangel an Bedeutung.

Philip: Das Thema Fort- und Weiterbildung ist bei uns ebenfalls fest in den Arbeitsalltag integriert. Im Jahr 2022 haben wir uns verstärkt mit dem Thema Stressprävention auseinandergesetzt und sind derzeit Teil des universitären Forschungsprojekts „Stressprävention für kleine Unternehmen“. Warum hast du dich für die Teilnahme entschieden?

Holger: Da kamen gleich mehrere Themen zusammen. Einmal weil es im Agenturleben gerade in Projektphasen oft „heiß“ hergeht (in vielen anderen Jobs auch – ich weiß). Dazu kommen externe Faktoren wie zwei Jahre Corona-Pandemie, Krieg in Europa, Energie- und Inflationssorgen… Das zeigte sich punktuell auch in den Ergebnissen unserer jährlichen anonymen Umfrage unter allen Mitarbeiter:innen. Nicht alles davon können wir als Unternehmen beeinflussen.

Was wir aber tun können: Unserem Team das Rüstzeug zu geben, mit Stressfaktoren besser umzugehen. Zu lernen, was man selbst tun kann, um diesen sehr individuellen Faktor „Stress“ zu beeinflussen. Deswegen haben wir uns für das System P – Online-Stressprävention für kleine Unternehmen entschieden. Die Teilnahme ist natürlich freiwillig und anonym. Gleichzeitig spenden wir unsere Daten an das Forschungsprojekt. Noch stecken wir mittendrin und ich bin sehr gespannt, welche Erkenntnisse wir daraus ziehen werden.

Philip: Seit letztem Jahr sind wir auch Teil des Job Shadowing Programms der Leuphana Universität Lüneburg. Ziel des Programms ist es, einen realistischen Einblick in die unterschiedlichen Berufsfelder einer Digital-Agentur zu ermöglichen. Was erwartet die Studierenden, die für einen Tag in unserer Agentur zu Gast sind?

Holger: Das Shadow-Programm bieten wir rein digital an und das genaue Programm hängt von der jeweiligen Aufgabenlage ab. Wir starten mit einer gemeinsamen virtuellen Begrüßung im Team, bevor die Studierenden uns in Einzel-Sessions beim Arbeiten über die Schulter sehen. Wir versuchen in den Sessions mindestens drei unterschiedliche Tätigkeitsfelder zu zeigen. Bei der Wahl der Schwerpunkte berücksichtigen wir natürlich die Interessen der Teilnehmer:innen.

Konkret haben wir einige Tätigkeitsfelder zu bieten: Im tagesaktuellen Content Management erfährt man etwas über Redaktionssysteme. In der Kommunikation gucken wir uns reale Beispiele im Crossmedia Storytelling an, bevor wir bei Reporting & Analyse auf KPIs und deren Bedeutung blicken. Arbeiten wir gerade an einer Infografik oder an Online-Bannern, dann erfähren die Studierenden einiges über kreatives Arbeiten in Grafik & Design. Und beim Testing (Quality Assurance) gehen wir gemeinsam systematisch auf Fehlersuche und schreiben Tickets für die Kolleg:innen im Development. Im Projektmanagement erfährt man schließlich, wie man diese unzähligen Aufgaben in Ticket- und Aufgabensystemen im Blick behält und priorisiert.

Nebenbei bekommen die Studierenden mit, wie wir untereinander und mit unseren Kund:innen und Partnern kommunizieren. Durch die Rückfragen unserer Gäste bekommen wir übrigens auch selbst sehr wertvolles Feedback und können unser Tun gleich mit hinterfragen. Kurzum: Es ist ein spannender Tag für alle Beteiligten!

Du bist neugierig geworden, wie unser Arbeitstag aussieht?

Hier erfährst du mehr:
Welche Kenntnisse und Soft Skills brauchen Content Manager:innen?
Welche Aufgaben übernehmen Content Manager:innen?
Job Shadowing bei Rings Kommunikation

Philip: Der Klimawandel ist die gesellschaftliche Herausforderung unserer Zeit. Um den Einfluss unserer unternehmerischen Aktivitäten zu bewerten, haben wir erstmalig unseren CO2-Fußabdruck für die Agentur berechnet. Vor welche Herausforderungen wurden wir dabei gestellt?

Holger: Das Thema liegt mir schon länger am Herzen, nur haben wir diesem – auch wegen des Krieges – endlich die nötige Priorität eingeräumt. Diese Priorität als solche, auch für uns als kleines Unternehmen zu erkennen und „einfach mal damit zu starten“, war die erste Herausforderung. Jemanden im Team „darauf zu setzen“ und zu wissen: Das Projekt wird keinen direkten Umsatz bringen, dem kleinen Team Ressourcen entziehen und am Ende Handlungsempfehlungen für alle zum Ergebnis haben, was wir alles anders machen sollten, ist eine weitere. Ist man aber mal dabei, merkt man schnell: so schlimm ist es gar nicht (lacht).

Da ich mich davor – ehrlich gesagt – noch recht wenig mit dem Thema beschäftigt hatte, war ich doch überrascht, was alles zum Thema CO2-Fußabdruck dazu gehört. Es geht eben nicht nur um die sofort einleuchtenden „Klassiker“ wie Dienstreise und Stromverbrauch, sondern auch um Fragen wie: Wie viele Hotelübernachtungen gibt es pro Jahr? Wie weit weg wohnen die einzelnen Kolleg:innen eigentlich vom Büro? Wie kommen sie von zuhause dorthin? Wie viele Laptops und Smartphones haben wir und wie viele E-Mails empfangen und versenden wir damit? Unsere Liste ist sicher noch nicht vollständig und wir stehen am Anfang. Nur: Sich bewusst zu machen, was eigentlich alles dazu gehört, das schafft ein Bewusstsein für künftiges Verhalten.

Philip: Natürlich wollen wir in erster Linie in Zukunft Emissionen reduzieren und einsparen. Aber für nichtvermeidbare Emissionen bleibt im letzten Schritt nur die Kompensation. Wir haben uns für den Anbieter atmosfair entschieden. Warum?

Holger: Ja, die Einsparung hat wirklich erste Priorität. Und einiges haben wir offenbar schon länger intuitiv richtig gemacht. Wir präferieren für Reisen schon immer die Bahn, das Home Office war lange vor Corona fest etabliert im Team, die allermeisten unserer Laptops sind gute Geräte aus Refurbished-Shops wie esm-computer.de… um nur ein paar Beispiele zu nennen. Aber wir haben noch eine gute Wegstrecke vor uns – so ehrlich will ich sein. Aktuell führt für mich kein Weg an der Kompensation vorbei. Bei der Entscheidung für atmosfair war uns daher in erster Linie wichtig, dass wir seriös und nachhaltig kompensieren wollen. Denn Greenwashing finde ich eine furchtbare Modeerscheinung.

Philip: Auch unsere Weihnachtsaktion stand 2022 unter einem nachhaltigen Stern. Was haben wir dieses Jahr geplant?

Holger: Wir verzichteten erstmals auf kleine Kund:innengeschenke, wie zum Beispiel Adventskalender. Zwar sind gerade die in der Vergangenheit immer sehr gut angekommen, nur mit dem Thema Nachhaltigkeit würde ich sie in mehrerlei Hinsicht nicht gerade verbinden: Schokolade, Plastik, Versand… Süßes gibt es in der Adventszeit ja genug, daher muten wir auch unseren Kund:innen zu, dass sie sich leider etwas umstellen müssen: Wir haben uns aber ein besonders schönes Projekt ausgesucht und die ersten Bäume im Rings Kommunikation Lebenswald gepflanzt. Wir verschenken… vielleicht besser gesagt… widmen unseren Kund:innen ab sofort Bäume in „unserem“ Wald und wollen damit einerseits einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und nebenbei auch noch etwas für Orang-Utans und ihren bedrohten Lebensraum tun.

Philip: Unser soziales Engagement im Rahmen einer PLAN International Patenschaft setzen wir fort und unsere Weihnachtspost ging erneut zu Gunsten von UNICEF – dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. Warum engagieren wir uns auch in diesem Bereich?

Holger: Unser PLAN-Patenkind heißt Souley, ist jetzt fast fünf Jahre alt und im Niger zuhause. Es ist das eine, etwas für das Klima zu tun, dessen Auswirkungen für uns eher abstrakt und schwer greifbar sind. Es ist hingegen etwas ganz anderes, in große Augen eines Kindes zu blicken, dessen Namen und Familie wir (zumindest von Fotos) kennen. Mit unserer Patenschaft wollen wir dabei helfen, dass Souley gesund und gewaltfrei aufwachsen kann und später auch Zugang zu Bildung erhält. Es geht uns in Deutschland so gut und mit der Patenschaft soll sein Leben und das seiner Familie möglichst ein Stückchen besser werden.

Ich glaube, dieses persönliche Element hat mich damals am meisten dazu bewogen, eine Patenschaft als Unternehmen zu übernehmen. Und in die gleiche Kerbe – konkrete Hilfe im Jetzt – schlagen unsere jährlichen Spenden für das Kinderhilfswerk UNICEF. Wenn ich unser Gespräch so Revue passieren lasse, klingt das jetzt alles nach extrem viel und es ist mir fast unangenehm, das so geballt auf einen Blick zu lesen. Ich will damit wirklich niemanden missionieren und ich nehme niemandem übel, wenn er unser Engagement vielleicht sogar etwas befremdlich findet. Nur habe ich für mich und für unser Unternehmen entschieden, dass wir einen Unterschied machen wollen – auch wenn er nur klein ist – egal wie andere darüber denken.

Philip: Vielen Dank für das Gespräch und die Einblicke in unsere Aktivitäten im Bereich unternehmerische Verantwortung!

Wir haben uns bei Rings Kommunikation in Bezug auf Nachhaltigkeit und gesellschaftliches Engagement im Jahr 2022 ein ganzes Stück weiterentwickelt. Neben all den Projekten, die wir angehen konnten, sind unsere Bemühungen hier sicherlich nicht perfekt und voll ausgereift. Wir sehen uns eher auf einem Weg und möchten mit diesem Team Talk Einblicke in unser ernst gemeintes Engagement ermöglichen. Vielleicht inspiriert das auch andere, sich ebenfalls auf die Reise zu begeben. Für Feedback und Anregungen sind wir daher offen und dankbar.

Beitragbild: Unsplash Ash from Modern Afflatus